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Baugeschichte

Originalentwurf der Kirche von Fuchsenberger

Vollbild

Am 18. Juni 1923 erstanden die Pfarrgemeinde und der Kirchenbauverein am südlichen Stadtrand von Erlangen, im Gebiet des Brucker Angers, von der Ansbacher Regierung ein geeignetes Baugelände.

Architektenwettbewerb

Erste Vorbereitungen für den Bau der neuen Kirche erfolgten in den darauffolgenden Jahren. Ein Architektenwettbewerb wurde am 25. August 1924 ausgeschrieben, wobei die Frage zur Planung, ob Filial- oder größere Pfarrkirche, noch nicht geklärt schien; jedoch sollte das nach Osten zu orientierende dreischiffige Langhaus 2.000 bis 2.200 Personen, die Orgelempore einem 30 Mann starken Orchester Platz bieten. Die Kirche sollte einen erhöhten Chor, einen Hauptaltar und zwei Nebenaltäre erhalten. Insgesamt 23 Projekte wurden vorgestellt, wobei in den ersten drei Wahlgängen der größte Teil der Bewerber ausschied. Die preisgekrönte Arbeit für den zu projektierenden Sakralbau wurde von dem Münchner Professor Fritz Fuchsenberger eingereicht.

Der Entwurf

Betrachtet man Fuchsenbergers ursprünglichen Entwurf zur Schaufront der Bonifatiuskirche (s. Abb.), so beinhaltet dieser überraschend plastische und damit völlig konträre Tendenzen zum schließlich ausgeführten Plan. Italienischer Einfluss ist dort unübersehbar. Der Entwurf zeigt Rundbogenarkaden, gesprengte Giebel und rundbogige Figurennischen. Er entspricht exakt dem seinerzeitigen Stilpluralismus, ist zunächst eine Reminiszenz an die italienische Renaissance des 16. Jahrhunderts und lässt in seinen Grundzügen manieristische Palastarchitektur eines Sansovino, eines Sanmicheli und insbesondere eines Palladio anklingen. Zum anderen werden barockale Baudoktrinen des späten 17. Jahrhunderts harmonisch eingebunden; hier besonders ersichtlich bei den oben und unten bogig geschlossenen Hochfenstern, den sog. "Krumperfenstern" der Langhausseiten.

Der Baubeginn

In den darauffolgenden Jahren wurde der Kirchenbauverein noch auf eine harte Geduldsprobe gestellt, da die Finanzierung zum Kirchenprojekt durch die vorangegangenen Inflationsjahre nur unzureichend gesichert war. Der Erlanger Stadtpfarrer Josef Weinig setzte sich aber beflissen für seine Glaubensgemeinde ein. Es war ihm bereits 1925 gelungen, das 1923 erworbene Grundstück am Anger gegen ein näher zur Stadt gelegenes städtisches Grundstück am Südrand des Puchtaplatzes (dem heutigen Langemarckplatz) zu tauschen. Allerdings enthielt dieser Tauschvertrag die Auflage, mit dem Bau spätestens Ende 1927 zu beginnen. Der unermüdlichen Initiative Weinigs ist es zu verdanken, dass er im Namen der katholischen Kirchenverwaltung Erlangen mit der Bayerischen Vereinsbank in München am 29. März 1927 einen Hypothekenvertrag über 160.000 Mark zum Bau der Bonifatiuskirche abschließen konnte.

Zwei Tage später erteilte das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg die Genehmigung zum Bau. Den Auftrag zum Bau unter den veränderten, zu außerordentlicher Sparsamkeit zwingenden Bedingungen erhielt Prof. Fuchsenberger, der kurz vorher die Kirche St. Karl Borromäus in Nürnberg-Mögeldorf fertiggestellt hatte.

Im April 1927 wurde mit dem Architekten der Vertrag geschlossen, und am 23. April wurden bereits die Maurer-, Zimmerer- und Flaschnerarbeiten vergeben. Der erste Spatenstich zum Bau der Bonifatiuskirche erfolgte am 2. Mai, und in den darauffolgenden Wochen setzten die Maurer die Fundamente. Am 26. Juni 1927 fand durch den Herzogenauracher Dekan Joseph Müller die feierliche Grundsteinlegung statt. Der Rohbau wuchs rasch, und noch vor Wintereinbruch "schloss die Hebefeier am 24. Oktober das Dachgestühl", so dass man nun ohne Bedenken an die Innenarbeiten gehen konnte.

Die gesamten Baukosten betrugen 200.000 Mark.

Am 10. Juni 1928 weihte Erzbischof Jakobus von Hauck das Gotteshaus zu Ehren des heiligen Bonifatius.

 
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