Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Cookie-Einstellungen

Außengestaltung

Vollbild

Stilempfinden

Im Gegensatz zu Fuchsenbergers früherem Planungsprojekt, das noch von einer gewissen Stilproblematik zeugt, artikuliert sich der bestehende Bau in einem der Zeit der zwanziger Jahre angepassten Erscheinungsbild. Fuchsenbergers Formensprache zum Bau der Bonifatiuskirche steht hier einem ganz bestimmten konstruktiven Funktionalismus nicht fremd gegenüber. Klare Symmetrie, proportionsgerechte Einteilung sowie ein eher nüchternes und straff organisiertes Programm bestimmen das äußere Baukonzept der neuen Kirche. Schmale und langgezogene Fensterbahnen und eine äußerste Reduzierung in Ornament und dekorativem Detail lassen glatte Wandflächen entstehen. Daneben werden hochmittelalterliche Stilpraktiken geschickt integriert.

Grundriss

Die Kirche besitzt ein über rechteckigem Grundriss sich erhebendes dreischiffiges flachgedecktes Langhaus zu acht Fensterachsen. Es besteht aus einem Mittelschiff und zwei schmäleren Seitenschiffen. Der Westvorbau mit dem Turm beherbergt neben der symmetrisch angelegten dreijochigen Vorhalle die Herz-Jesu-Kapelle und die Taufkapelle. Diese springt weit über die Flucht der seitlichen Außenmauern hinaus. Die östliche Langhausachse leitet durch ihr dreizehnstufiges, erhöhtes Bodenniveau zum Altarraum, zum Chor, über. Letzterer setzt sich aus einem quer-rechteckigen Presbyterium sowie einer abschließenden halbkreisförmigen Apsis zusammen. Den Abschluss der beiden Seitenschiffe im Osten bildet jeweils eine Kapelle mit Seitenaltar, nämlich dem Marien-Altar links und dem Josefs-Altar rechts. Die konstruktiven Elemente der Kirche bestehen aus quadratischen Pfeilermassiven, die als statische Träger der hoch empor-drängenden Seitenwände dienen. Darüber spannen sich pro Wandintervall rundbogige Arkaden.

Baugestalt

Finanzielle Rücksichten drängten zur Verwendung eines einfachen und bisher beim Kirchenbau noch nicht angewandten Baumaterials, nämlich des Kalksandsteins, der im nahegelegenen Behringersdorf produziert wurde. Hierzu schreibt das Fachblatt "Bauwelt" im Jahr 1928: „Äußerster Zwang zur Sparsamkeit führte zur baulichen einfachsten Kirchenbauform, der Basilika, mit flachen Holzdecken, aus dem Dachstuhl entwickelt. Das sichtbare, unverputzte Mauerwerk ist in gewöhnlichem weißen Kalksandstein, dem billigsten Baustein, ausgeführt. Erstmals in Deutschland am Monumentalkirchenbau in Nürnberg (Carl Borromäuskirche) und Erlangen verwendet, zeigt der weiße Stein an den großen Wandflächen des lnnen- und Außenbaus seine gute Eignung für Sakralbauten. Besonders fördernd in der Bewertung des weißen Steines für Monumentalbauten wirkt der mittelgroße Korn des fränkischen Sandes mit seinen hellen Tönen von Weiß-Gelb bis Rostbraun. Der weiße Stein braucht die ihm eigene Technik. Sein Gebiet ist die große unverputzte Fläche.“

Die dem Längsbau vorgeblendete, leicht nach innen gebogene, westwerkartige Fassade wird somit durch die Fläche beherrscht. Klammernde Kaffgesimse der Schmalseiten betonen ihre Viergeschossigkeit. Zugunsten einer gesteigerten Monumentalwirkung wird der aus der Hauptachse nach Norden verschobene Turm nur durch sein bekrönend gestuftes Profil dem Beschauer verdeutlicht.

Entsprechend der mittelalterlichen Bautradition wird die Schaufront durch ein großes Rundfenster mit dem Patron der Kirche, dem heiligen Bonifatius, akzentuiert.

Den narthexähnlichen Haupteingang ziert ein Zickzackfries, der an die anglo-normannische Architektur erinnern lässt. Dieser Duktus tritt als plastische Bewegung beim Grundrissverlauf der Taufkapelle und bei der Apsis deutlich hervor.

Die Außenwände des mit einem Satteldach gedeckten Langhauses werden durch emporstrebende, schattennutige Fensterschlitze geöffnet. Ein Seitenschiff mit Pultdach verdeckt jeweils bis in viertel Höhe die Längsfronten des Langhauses. Als Abschluss dient ein mehrteiliges Gesimsband, welches gestufte Konsolen wirkungsvoll betonen.

 
Test